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Ziegelrückenkanker

Informationen zur Spinnenart

Familie / Ordnung:
Sclerosomatidae / Opiliones (Weberknechte)

Lateinischer Name:
Leiobunum limbatum

Aussehen Die männlichen Ziegelrückenkanker erreichen eine Größe von bis zu 4,6 mm, die Weibchen werden deutlich größer. Sie erreichen eine Größe von bis zu 7,4 mm. Die Männchen sind auffällig von ziegelroter Färbung. Die Weibchen rotbraun und haben dunkle Flecken sowie graue Querstreifen. Diese Spinne hat kleine Augenhügel. Ihre Augen sind dunkel umrandet.

Verbreitungsgebiet

Die Spinnenart Ziegelrückenkanker (Ostearius melanopygius) ist in Europa beheimatet und kommt dort in verschiedenen Ländern vor. Die Art Leiobunum limbatum ist hauptsächlich in Mitteleuropa verbreitet, mit einem Schwerpunkt in den Alpen. Im Norden erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis zu den Küstenregionen Deutschlands, jedoch ist sie normalerweise weiter südlich zu finden, nämlich südlich der Norddeutschen Tiefebene. In ganz Deutschland ist die Art verbreitet, westlich davon bis in den Osten Frankreichs, östlich davon bis nach Polen, Tschechien und in die Slowakei. Im Süden besiedelt sie hauptsächlich die Alpen, mit Ausnahme der südwestlichsten Teile. In der Schweiz, dem angrenzenden Frankreich, Österreich, Slowenien und dem Norden Italiens ist die Art verbreitet, wobei sie südlich fast bis zum Po vorkommt. Einige Populationen gibt es auch südlich davon in den nördlichsten Teilen des Apennins. Isolierte Vorkommen der Art finden sich auch in Großbritannien, Schweden und Norwegen, wobei sie hier jedoch selten anzutreffen ist.

Lebensraum

Den Ziegelrückenkanker kann man sowohl auf feuchten als auch trockenen Feldern finden. Dort sollten Felswände oder Erdhänge vorhanden sein, die ihm als Lebensraum dienen. Auch an Flüssen oder Bächen kann man diese Spinne finden. Auch mag sie Gebäude mit Mauern. Den Ziegelrückenkanker findet man in einer Höhe von bis zu maximal 2000 m.

Verhalten

Wie andere Spinnenarten auch, ist das Verhalten der Ziegelrückenkanker von der Jagd auf Beute und der Fortpflanzung geprägt. Dabei sind sie bekannt dafür, dass sie ihre Beute nicht nur aktiv jagen, sondern auch passiv warten, bis diese in ihre Nähe kommt. Eine Besonderheit bei dieser Spinnenart ist, dass sie ihr Netz meist zwischen Ziegelsteinen oder Felsen baut und sich so perfekt an ihre Umgebung anpasst. Auch ihr Aussehen ist an diese Umgebung angepasst, da sie in der Regel eine rötlich-braune Farbe haben und somit kaum auffallen. Die Ziegelrückenkanker sind Einzelgänger und leben in der Regel alleine. Während der Paarungszeit kann es jedoch vorkommen, dass sich ein Männchen in das Revier einer Weibchen begibt. Das Weibchen verteidigt ihr Revier jedoch vehement und greift das Männchen an, wenn es sich nicht zurückzieht. Insgesamt sind die Ziegelrückenkanker eher scheu und meiden den Kontakt mit Menschen. Sie können jedoch bei Bedrohung oder zur Verteidigung ihres Reviers aggressiv werden und beißen. Der Biss ist jedoch für den Menschen in der Regel ungefährlich und verursacht nur leichte Schmerzen und Rötungen.

Ernährung

Die Ziegelrückenkanker sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen und anderen kleinen Wirbellosen, die sie in ihrem Spinnennetz fangen. Sie sind dafür bekannt, ihre Beute mit Gift zu immobilisieren und zu verdauen. Wie die meisten Spinnen produzieren auch Ziegelrückenkanker Gift, das sie in ihre Beute injizieren, um sie zu lähmen. Das Gift enthält Enzyme, die die Körperorgane der Beute angreifen und verdauen. Dadurch können die Spinnen die flüssigen Körperbestandteile leichter aufnehmen. Obwohl Ziegelrückenkanker im Allgemeinen nicht als gefährlich für den Menschen angesehen werden, sollten sie dennoch mit Vorsicht behandelt werden, da sie beißen können, wenn sie sich bedroht fühlen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung bei Ziegelrückenkankern beginnt mit der Balz, die meist von Männchen eingeleitet wird, die in das Territorium einer Weibchen eindringen. Die Balz beinhaltet oft Vibrationen und akustische Signale, um die Aufmerksamkeit des Weibchens zu erregen. Wenn das Weibchen bereit zur Paarung ist, hebt es seinen Hinterleib, um das Männchen einzulassen. Die Paarung selbst dauert in der Regel nur wenige Minuten, danach entfernt sich das Männchen und hinterlässt oft ein Spermatophor, das vom Weibchen aufgenommen wird. Das Weibchen legt dann Eier in ein Eikokon, das es in seinem Netz aufhängt und bewacht, bis die Jungspinnen schlüpfen. Die Jungspinnen schlüpfen in der Regel innerhalb von wenigen Wochen und bleiben dann einige Zeit im Eikokon, bevor sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach Nahrung und einem eigenen Revier machen. Die Fortpflanzungsrate von Ziegelrückenkankern ist relativ niedrig, da die Weibchen nur wenige Eier in einem Kokon legen und sich oft nur einmal im Jahr paaren. Aufgrund ihrer geringen Fortpflanzungsrate und ihrer angepassten Lebensweise sind sie jedoch gut an ihre Umgebung angepasst und können erfolgreich in ihrem Lebensraum überleben.

Gefährdung

Die Spinnenart Ziegelrückenkanker (Ostearius melanopygius) wird derzeit nicht als bedrohte Art eingestuft. Es gibt keine bekannten Bedrohungen, die ihre Populationen gefährden oder ihre Verbreitung einschränken. Allerdings können Umweltveränderungen wie das Abholzen von Wäldern oder die Veränderung von Feuchtgebieten durch den Menschen, langfristig Auswirkungen auf ihre Lebensräume haben. Zudem können chemische Pestizide, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, auch die Populationen von Ziegelrückenkankern beeinflussen. Es ist wichtig, die natürlichen Lebensräume und die Umweltbedingungen von Spinnen wie dem Ziegelrückenkanker zu erhalten, um ihre Populationen zu schützen und ihre Rolle als wichtige Glieder in den Ökosystemen, in denen sie leben, aufrechtzuerhalten.

Gefährlichkeit für den Menschen

Der Ziegelrückenkanker (Ostearius melanopygius) ist für den Menschen nicht gefährlich. Sie sind eine harmlose Spinnenart und vermeiden normalerweise den Kontakt mit Menschen. Im Gegensatz zu einigen anderen Spinnenarten besitzen sie kein starkes Gift und sind nicht in der Lage, es auf den Menschen zu übertragen. Wenn eine Person jedoch von einem Ziegelrückenkanker gebissen wird, kann es zu leichten Schmerzen und Schwellungen kommen, ähnlich wie bei einem Insektenstich. In der Regel ist keine medizinische Behandlung erforderlich und die Symptome klingen innerhalb weniger Tage von selbst ab. Wie bei allen Spinnen sollte man den Ziegelrückenkanker nicht provozieren oder versuchen, ihn anzufassen, da sie sich in diesem Fall verteidigen und beißen können. Es ist am besten, sie in ihrem natürlichen Lebensraum in Ruhe zu lassen.

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