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Bodentrichterspinne

Coelotes terrestris

Bodentrichterspinne

Allgemeine Daten

Familie: Trichterspinnen (Agelenidae), Finsterspinnen (Amaurobiidae)

Ordnung: Webspinnen (Araneae)

Unterordnung: Spinnentiere (Arachnida)

Gattung: Coelotes

Art: Coelotes terrestris

Lebensdauer: Unbekannt, vermutlich mehrere Monate

Giftigkeit: Für Menschen harmlos

Allgemeine Beschreibung

Die Bodentrichterspinne (Coelotes terrestris) ist ein Vertreter der Trichterspinnen, der vor allem in feuchten und schattigen Lebensräumen zu finden ist. Ihre Trichternetze dienen als Unterschlupf und Fanggerät. Sie ist in Europa weit verbreitet und gut an ihre Umgebung angepasst.

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Aussehen

Die Bodentrichterspinne, Coelotes terrestris, ist ein Vertreter der Familie der Trichterspinnen und ist in Europa weit verbreitet. Bei Betrachtung ihres Äußeren fallen verschiedene charakteristische Merkmale auf:

Sie besitzt einen mittelgroßen, gedrungenen Körper. Die Körperlänge der Weibchen beträgt in der Regel zwischen 10 und 14 mm, während die Männchen mit einer Größe von etwa 9 bis 12 mm etwas kleiner sind. Das Prosoma, also der vordere Körperteil, weist eine braune bis dunkelbraune Färbung auf, wobei der Rand oft dunkler gefärbt ist als die Mitte. Die Mitte des Prosomas kann manchmal auch eine leicht rötliche Tönung aufweisen.

Die Beine der Bodentrichterspinne sind kräftig und ebenfalls braun, wobei sie mit feinen Härchen bedeckt sind. Die Beine können manchmal dunklere Bänder oder Flecken aufweisen, besonders an den Gelenken.

Der Hinterkörper, das Opisthosoma, ist oft grau-braun bis dunkelbraun und kann eine unregelmäßige, verwaschene Musterung aufweisen. Das Muster kann sich von Spinne zu Spinne unterscheiden und ist oft von dunkleren, diffusen Flecken oder Bändern geprägt.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist ihre gedrungene Form, die sie gut an das Leben im Erdboden anpasst. Die Spinne verfügt über Spinndrüsen, mit denen sie ihre charakteristischen Trichternetze im Boden anlegt. Auch wenn sie nicht so auffällig gefärbt oder gemustert ist wie einige ihrer Verwandten, so ist sie dennoch ein faszinierendes Beispiel für eine gut an ihren Lebensraum angepasste Spinne.

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Verbreitungsgebiet

Die Art ist hauptsächlich in Europa verbreitet, von Großbritannien bis nach Russland. Sie kommt auch in einigen Teilen Asiens vor, bevorzugt jedoch Wälder und andere feuchte, schattige Habitate in ihrem Hauptverbreitungsgebiet.

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Lebensraum

Die Bodentrichterspinne bevorzugt feuchte und schattige Lebensräume. Dazu gehören Wälder, insbesondere Laub- und Mischwälder, wo sie oft unter Blättern, in Moos oder in lockerer Erde ihre Trichternetze anlegt. Diese Netze sind für die Spinne charakteristisch und dienen als Unterschlupf sowie als Fangwerkzeug für ihre Beute.

Auch in Gärten und Parks kann man sie finden, insbesondere an Orten, die nicht regelmäßig gestört werden, wie beispielsweise in dichten Gebüschen oder unter Hecken. In den Bergen ist sie bis in mittlere Höhenlagen anzutreffen.

In ihren bevorzugten Lebensräumen baut die Spinne ihr charakteristisches trichterförmiges Netz im Erdboden oder zwischen der Bodenstreu. Dieses Netz dient nicht nur als Unterschlupf, sondern auch als effizientes Fangwerkzeug, mit dem sie sich von kleinen Insekten und anderen Wirbellosen ernährt. Das Netz ist oft so im Boden verborgen, dass es für das bloße Auge schwer zu erkennen ist, wodurch die Spinne gut geschützt ist und gleichzeitig einen Überraschungsangriff auf ihre Beute durchführen kann.

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Verhalten

Die Bodentrichterspinne zeigt ein komplexes Verhalten, das eng mit ihrem Lebensraum und ihren Überlebensstrategien verknüpft ist.

Netzbau und Jagdverhalten: Die Spinne baut ein trichterförmiges Netz, das am Boden oder unter Steinen und Moos angelegt wird. Das Netz besteht aus einem flachen, deckenartigen Gespinst, das in eine röhrenförmige Wohnröhre mündet. Hier wartet die Spinne geduldig auf Beute. Sobald ein Beutetier das Netz berührt, spürt die Spinne die Vibrationen, stürzt blitzschnell hervor, injiziert ihr lähmendes Gift und zieht die Beute in die Röhre zurück, um sie dort zu verzehren. Häufige Beutetiere sind kleine Insekten wie Käfer oder Ameisen.

Aktivitätsmuster: Die Bodentrichterspinne ist überwiegend nachtaktiv. Nachts positioniert sie sich an der Öffnung ihrer Wohnröhre, während sie sich tagsüber tief in den geschützten Bereichen des Netzes verbirgt, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Diese Verhaltensweise minimiert ihre Sichtbarkeit und maximiert ihre Überlebenschancen.

Sozialverhalten: Das Zusammenleben von Mutter und Jungspinnen ist bei dieser Art besonders ausgeprägt. Die Mutter kann zwischen Vibrationen, die von Beutetieren oder ihren Nachkommen verursacht werden, unterscheiden. Dieses Verhalten stellt sicher, dass die Jungtiere ausreichend Nahrung erhalten und vor Feinden geschützt sind.

Das komplexe Verhalten der Bodentrichterspinne verdeutlicht ihre perfekte Anpassung an ihren Lebensraum und die Notwendigkeit effizienter Strategien für Jagd, Schutz und Fortpflanzung.

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Ernährung

Die Bodentrichterspinne ernährt sich von kleinen Insekten wie Fliegen, Käfern und Spinnen, die in ihr Netz geraten. Sie lähmt ihre Beute mit einem Giftbiss, bevor sie sie verzehrt.

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Fortpflanzung

Die Paarung bei der Bodentrichterspinne ist ein riskantes Unterfangen, insbesondere für das Männchen. Nachdem er ein geeignetes Weibchen gefunden hat, nähert er sich vorsichtig ihrem Netz und signalisiert seine Anwesenheit durch spezielle Vibrationen. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen ihre Eier in einen speziellen Seidenkokon und bewacht sie. Die Jungspinnen, die nach einiger Zeit schlüpfen, bleiben zunächst in der Nähe des mütterlichen Netzes, bevor sie sich auf den Weg machen, um ihr eigenes Territorium zu etablieren.

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Gefährdung

Die Bodentrichterspinne ist für den Menschen harmlos. Ihre Bisse sind selten und verursachen höchstens leichte Schwellungen oder Rötungen. Sie spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und ist nicht gefährdet.

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