Familie / Ordnung:
Dornfingerspinnen (Eutichuridae) / Webspinnen (Araneae)
Lateinischer Name:
Cheiracanthium punctorium
Körperbau: Sie hat einen länglichen und schlanken Körperbau mit einer Körperlänge von etwa 6 bis 10 mm bei den Weibchen und 5 bis 9 mm bei den Männchen. Ihr Körper ist zweigeteilt und besteht aus einem Vorderkörper (Prosoma oder Cephalothorax) und einem Hinterkörper (Opisthosoma oder Abdomen).
Färbung: Die Grundfärbung des Körpers variiert, kann aber meist in verschiedenen Nuancen von Hellbraun, Gelblich-Braun bis Grau-Braun sein. Der Vorderkörper ist meist heller gefärbt als der Hinterkörper, welcher eine dunklere Zeichnung aufweisen kann.
Beine: Der Ammen-Dornfinger besitzt acht Beine, wie alle Spinnen. Diese sind lang und dünn, und sie sind in der Regel gelblich bis hellbraun gefärbt. Die Beine sind mit feinen Haaren bedeckt, was ihnen ein leicht behaartes Aussehen verleiht.
Augen: Die Spinnenart hat acht Augen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die vorderen Augen sind größer und bilden eine leicht gebogene Reihe, während die hinteren Augen in einer geraden Reihe angeordnet sind.
Dornen (Chelizeren): Namensgebend für die Familie der Dornfingerspinnen sind die auffälligen Dornen an den Cheliceren, den Mundwerkzeugen der Spinnen. Beim Ammen-Dornfinger sind diese Dornen zwar vorhanden, aber im Vergleich zu einigen anderen Dornfingerarten weniger ausgeprägt und weniger auffällig.
Es wird angenommen, dass der Ammen-Dornfinger durch den Menschen auch in Gebiete außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets eingeschleppt wurde. So ist die Art mittlerweile auch in einigen nordamerikanischen und australischen Regionen zu finden.
Die Verbreitung des Ammen-Dornfingers hängt auch von den klimatischen Bedingungen ab, da Spinnen generell wärmeliebend sind. Daher sind sie vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres aktiver und ihre Verbreitung kann je nach Jahreszeit variieren.
Wiesen und Felder: Er ist in offenen Graslandschaften, Wiesen und Feldern zu finden. Hier kann er in der Nähe von Pflanzen und Vegetation sein charakteristisches Radnetz bauen, um Beutetiere zu fangen.
Waldränder: Entlang von Waldrändern und Lichtungen, wo sich Wald und offene Flächen treffen, fühlt sich der Ammen-Dornfinger wohl. In diesen Bereichen kann er sowohl von der Vegetation des Waldes als auch von den offenen Lebensräumen profitieren.
Hecken und Gebüsche: Der Ammen-Dornfinger wird oft in Hecken, Büschen und Sträuchern gefunden. Hier kann er seine Netze zwischen den Zweigen spannen und nach Beute suchen.
Gärten und Parkanlagen: Auch in städtischen Gebieten, insbesondere in Gärten und Parkanlagen, ist der Ammen-Dornfinger zu finden. Die Anwesenheit von Pflanzen und Sträuchern bietet ihm ausreichend Platz und Nahrung, um zu überleben.
Uferbereiche und Flussufer: In der Nähe von Gewässern, wie Flussufern und Teichen, kann man den Ammen-Dornfinger ebenfalls antreffen. Hier findet er vielfältige Beutetiere und eine reichhaltige Nahrungsquelle.
Gemäßigte und wärmeliebende Gebiete: Der Ammen-Dornfinger ist eine wärmeliebende Art und kommt daher bevorzugt in gemäßigten und warmen Klimazonen vor. In südlichen Regionen Europas ist er häufiger anzutreffen als in kühleren nördlichen Regionen.
Diese Spinnen sind vorwiegend nachtaktiv und verlassen tagsüber ihr Netz, um sich in geschützten Verstecken zu verbergen. Sie ziehen sich in Spalten, unter Rinde, Steinen oder Blättern zurück, um den Großteil des Tages ruhend zu verbringen. In der Dämmerung beginnen sie dann, ihr Netz zu reparieren oder ein neues zu weben, um für die nächtliche Jagd vorbereitet zu sein.
Obwohl sie normalerweise nicht aggressiv gegenüber Menschen sind, können sie bei Störungen oder wenn sie sich bedroht fühlen, beißen. Der Biss des Ammen-Dornfingers ist für den Menschen schmerzhaft, aber eigentlich nicht gefährlich. Es ist anzuraten, nicht absichtlich mit diesen oder anderen Spinnen zu interagieren, um Konflikte zu vermeiden.
Die Paarung erfolgt, wenn das Männchen das Weibchen erreicht und seine Pedipalpen (umgewandelte Beine, die als Geschlechtsorgane dienen) in die Geschlechtsöffnungen des Weibchens einführt, um das Sperma zu übertragen.
Nach der Paarung legt das Weibchen Eier in einen Eikokon, den es in seinem Netz oder an geschützten Stellen wie Rindenrissen oder Blattstielen aufhängt und bewacht. Sobald die jungen Spinnen, s ogenannte Spiderlinge, geschlüpft sind, bleiben sie für eine Weile nahe dem Eikokon, bevor sie auseinanderstreuen, um ihre eigenen Netze zu weben und selbstständig zu jagen.
Vögel: Verschiedene Vogelarten, wie zum Beispiel Singvögel, Raubvögel und Eulen, jagen aktiv nach Spinnen und können den Ammen-Dornfinger und andere Spinnenarten als Beute betrachten.
Wespen und Hornissen: Einige Wespen- und Hornissenarten sind spezialisierte Spinnenjäger und können den Ammen-Dornfinger in sein eigenes Netz locken, um ihn zu erbeuten.
Ameisen: Obwohl der Ammen-Dornfinger Ameisen jagt, können diese sozialen Insekten bei ausreichender Anzahl und Koordination eine Bedrohung für die Spinnen darstellen.
Laufkäfer: Bestimmte Laufkäferarten fressen gerne Spinnen und können ebenfalls eine Gefahr für den Ammen-Dornfinger darstellen, wenn sie aufeinandertreffen.
Spinnenfressende Insekten: Es gibt einige Insektenarten, die sich auf den Verzehr von Spinnen spezialisiert haben und den Ammen-Dornfinger als potenzielle Beute betrachten können.
Spinnenfressende Amphibien und Reptilien: Bestimmte Amphibien wie Kröten und Reptilien wie Eidechsen können gelegentlich Spinnen in ihre Ernährung einbeziehen, einschließlich des Ammen-Dornfingers.
Diese natürlichen Feinde spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Ammen-Dornfinger-Population und tragen zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts in ihren Lebensräumen bei. Indem sie die Population der Spinnen regulieren, beeinflussen sie auch die Populationen ihrer Beutetiere, was wiederum Auswirkungen auf die gesamte Nahrungskette haben kann.